Es verhält sich ja nun so, dass heutzutage ein Hund irgendwie behandelt wird wie ein Kind. Was ich persönlich für mich nicht als wirklich schlimm erarchte. Damit meine ich natürlich nicht, dass ein Hund den gleichen Stellenwert wie ein kleines, menschliches Monsterchen haben sollte – gewisse Unterschriede gibt es da schon. Kleine.
Ich meine damit z.B. auch die Behandlung des Tieres, den Umgang. Bestenfalls (und so sollte es ja sein) den liebevollen Umgang! Ich fahre mit meinem Hund genauso schnell zum Arzt wenn er krank ist, wie damals mit meinen Kindern. Ich versuche auch meinen Hund ausgewogen und gesund zu ernähren. Und natürlich versuche ich, meinem Hund beizubringen was „artig“ und „unartig“ ist.
Nehmen wir einmal die Impfungen. Ja, ich bin ein Freund von Impfungen. Genauso wie ich mich über das „Pro“ informiert habe, kenne ich die Impfschäden. Bei Menschen – und auch bei Hunden. Es gibt immer zwei Seiten. Ich habe mich für „dafür“ entschieden. Denn ich denke – wie sonst können böse Krankheiten (die wirklich, wirklich damals viele Opfer forderten) ausgemerzt werden? Nein – vielen Dank.
Bei Hunden sehe ich das genauso. Wieso wir hier keine (so gut wie…) Fälle von Tollwut mehr haben? Sicherlich nicht, weil die Tiere alle einen Mundschutz tragen. Nun ja. Muss eben auch jeder selbst wissen. Ich lasse meinen Hund impfen.
Und wir entwurmen auch regelmässig. Nicht mit diesen chemischen Dingen, dafür machen wir das zu oft (einmal im Monat, wegen der Enkelz und überhaupt, Ihr wisst schon…). Als er ganz klein war und wir „unser“ Wurmmittel noch nicht anwenden konnten, hat er sich – wie sollte es anders sein – mit Giardien angesteckt. Irgendeinen mistigen Dreck gefressen, aus einer verseuchten Wasserlache getrunken, was-weiß-ich…. Jedenfalls hatte er die. Nun sind tatsächlich einige Fachleute der Meinung, ein gesunder Hund muss damit alleine klarkommen. Nein, muss er nicht. Ich muss auch keine Kopfschmerzen haben heutzutage. Und Gott sei Dank haben wir eine Tierärztin, die das genauso sieht. Er war im Grunde gesund, hatte halt nur diese Parasitis und dadurch echt Durchfall. Und da er auch noch so klein war, bekam er eine fiese Wurmkur. Und diese innerhalb von 4 Wochen 2x (wegen des Wurmnachwuchses und so. Eklig, echt!)
„TORTUR!!“ höre ich manche rufen. Quatsch. Er nahme doch so gar nicht genug Nährstoffe auf. Ganz zu schweigen davon, dass diese ekligen Dinger auch auf Menschen übertragen werden können, wir oft 2 kleine Menschen bei uns haben und sich ziemlich viel bei uns auf dem Fußboden abspielt. Und ja, wir „wohnen“ und unser Fußboden ist nicht immer hygienisch einwandfrei (wir haben einen Hund…). Trotzdem wollten wir nicht noch ein paar Giardien da mitspielen lassen und sie wurden entfernt.
Ach so – fur diejenigen, die schon immer mal wissen sollten, wie so einige Bakterien, Viren etc. aussehen: unter http://www.riesenmikroben.de findet man großartiges Plüschspielzeug. Auch für den Hund nutzbar. Ausserdem wollte ich schon immer mal E.coli verschenken.
Jedenfalls finde ich persönlich so etwas für ein „ich-bin-draußen“-Haustier echt wichtig (nein, nicht die Pluschis, die Vorsorge). Es gehört nun einmal dazu und mit Euren Kindern geht Ihr auch zum Arzt, wenn es Ihnen nicht gut geht. Lasst sie untersuchen und gebt die nötigen Medikamente. Ich habe jedenfalls noch niemals jemanden sagen hören: „Ja, mein Kind ist krank. Aber ein gesunder Körper wird alleine damit fertig!“. Sicherlich gibt es Menschen, die so denken und das auch so aussprechen. Mache ich eben nicht. Und jede Meinung dazu sollte akzeptiert werden.
Unterm Strich stehe ich nicht so auf die Tatsache, dass man Hunde nicht impft, keine Wurmmittel verabreicht oder mal zur Vorsorge geht. Ich akzeptierte zwar die anderen Meinungen, stimme jedoch nicht zu. Muss ich ja auch nicht. Das gilt auch für Kinder, übrigens. Aber genauso sollte es auch akzeptiert werden, wenn ich dann beschließe, meinen Hund nicht mit jedem spielen zu lassen.
Die Tatsache, dass unsere Fellnase mit ins Bett darf, wenn er denn möchte, stößt auch einigen Leuten auf. Warum? Bringt uns doch nicht um, ihn schon gar nicht. Unser Hund ist soweit „sauber“. Und Bettwäsche kann man wechseln, so oft man möchte. Mit Sicherheit gibt es Unhygienischeres. Und er (der Hund jetzt….) denkt auch mit Sicherheit nicht, dass er sofort „Chef“ ist, weil er das darf oder als erstes durch die Türo geht. Oder weil er sein Futter erhält, wenn er uns daran erinnert. Oder, oder, oder…. Ich mag diese „Rudeltheorie“ einfach nicht. Oder die Aussage, dass „er uns“ erzogen hat. Er ist einfach ein Familienmitglied, das wir unendlich lieb haben. O.k., vielleicht weiß er das nicht und fühlt sich einfach bei uns wohl. Auf alle Fälle mag und vertraut uns. Und genau DAS ist es, was wir immer gerne wollten. Einen Hund, der immer noch ein Hund ist aber bei uns als neuer bester Kumpel mit wohnt und sich freut, uns und die Kinder zu sehen. Und wenn wir auf ihn aufpassen und einige Dinge verbieten dann nur, damit er nicht kaputt geht. Ist ja auch eine Art Erziehung. Finde ich jetzt mal so. Und der kleine Mann tut, was man von ihm möchte. Ebenso darf er aber auch mal das tun, was er will. Er darf zu uns kommen, wenn er Angst hat. Er darf sich hinlegen, während alle noch brav „sitzen“ , wenn er müde ist. Und er darf kuscheln kommen. Jederzeit und immer. Das macht man in einer Familie ja so.
Es sei denn, er spielt wieder mit irgendwelchen Parasitis. Denn dann muss ich ihn ja vorher desinfizieren. Oder so. Am besten – am Strand mit Meerwasser. 🙂
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