Ich stelle vor:
Peanut
Ich hatte ja schon geschrieben, dass wir wissen worauf wir uns einlassen.
Das war gelogen.
Wir wissen nämlich – nichts. Es mag sein, dass das mit unserem Alter und der dazugehörigen Vergesslichkeit zu tun hat. Es kann aber auch sein, dass er, wie sollte es auch sonst sein, total anders ist.
Eigentlich wollte ich hier schreiben, wie stolz wir auf ihn schon sind. Und aufzählen, was er nach 3 Tagen schon alles kann. O.k. Mach ich mal.
Er kann:
- Voll niedlich aussehen
- Schlafen
- Fressen (aber nicht alles, der Herr ist wählerisch)
- Party machen. Und das mal so richtig!
Er kann nicht:
- Schlafen, wenn wir es möchten
- Irgend etwas nicht anknabbern
- Aufhören in unsere Hände und Füsse zu beißen
Gut. Wir verlangen das auch nicht von ihm. Und es ist schon entzückend. Und ja, wir bringen ihm das alles bei. Aber kurzzeitig verdrängt haben wir die Anfänge mit einem Welpen schon. Auch die kurzen Nächte. Und vor allem muss ich mich mal kurz bei meiner Tocher mit ihren Chaoskeksen entschuldigen. Ich werde NIE wieder sagen, dass es ja nicht schlimm ist, wenn sie um halb sechs ausgeschlafen haben….
Der erste Tag war anstrengend für ihn. Er bekam noch seine Impfung, wurde dann einfach von uns ins Auto gesetzt und weggefahren. Er weinte ein bisschen. Aber im Grunde genommen hat er alles super gut gemacht.
Dann waren wir zu Hause. Er hat direkt seine neue Familie kennengelernt. Und war von „seinem Reich“ erst einmal überfordert. Letztlich hat er dann geschlafen. Ganz artig!
Die erste Nacht war gar nicht schlimm. Wir hatten uns den Wecker gestellt und Mann ging mit ihm um halb 2 raus (ich kann Nachts nicht wegen der Vampire und Werwölfe, ihr wisst schon…..) Um 4 klingelte der Wecker wieder, aber Peanut schlief tief und fest. Um 5 wurde er dann wach, wir sind raus. Alles fertig gemacht und wieder rein. Ich glaubte, nun kann man ja noch ein bis zwei Stunden Schlaf nachholen.
Tja. Falsch gedacht. Dieses Hundebaby ist also anders als gedacht. Er macht wirklich – Party.
Wenn man denkt, man hat aufgeräumt – sollte man sich irgendwo einen Welpen leihen. Funktioniert wirklich. Ich habe Kopfhörer wiedergefunden, die ich schon abgeschrieben hatte, meine Hauspuschen sehen am jetzigen Ort sowieso viel dekorativer aus und wenn man morgens barfuss in die Küche geht und man tritt auf ausgespuckte und wieder erhärtete Welpenbrekkies (wusstet Ihr, dass die wie Lego sind? Und kleben wie Superkleber!) – dann weiß man irgenwie, dass hier was anders läuft als geplant.
Andererseits öffnet man die Augen und schaut in so ein Fusselkopfbabygesicht.
Freitag waren wir zum ersten Check beim Tierarzt unseres Vertrauens. Souverän hat er alles über sich ergehen lassen. Da es so warm war, sind wir dann auch direkt nach Hause. Er hat mit den Zwillingen im Garten gespielt und dann tief und fest geschlafen. Zum Schlafen bringen wir ihn allerdings ins Haus. Uns ist wichtig, dass er „Ruhe“ lernt. Ich möchte keinen überdrehten Junghund, der ständig bespaßt werden möchte. Ein bisschen wissen wir also doch noch.
Das Grillen am Abend erwies sich dann als: „Schatz, ich esse hier im Gras!“. Musste so sein, „es“ kaute an allem, was er fand und jemand musste ja aufpassen. Ja, wir haben noch ein paar giftige Pflanzen im Garten. Die sind schon älter und einen 5 Jahre alten Kirschlorbeer pflanzt man auch nicht so einfach um. Ist auch nicht schlimm, wussten wir ja.
Und dann kam die Nacht. Mann ist wieder mit ihm um 2 rausgegangen. Diesmal entschied sich Peanut aber für eine Outdoor-Party. Pipi wird ja eh überbewertet. Mann stand also über eine halbe Stunde im Garten. Und letztlich ging es dann drinnen weiter. Dafür hat er aber auch bis um halb 7 geschlafen. Danach war er wieder ausgeschlafen.
Wir müssen also gucken, wie er so tickt. Einfach einen Welpen holen und denken, dass man das „schon einmal hatte und daher kennt“ – ist ein fataler Irrtum. Man bekommt in der Tat ein Überraschungsei mit eigenem Charakter.
Und ich denke nicht, dass sich der kleine Kerl von heute auf morgen an uns gewöhnen muss – auch wir gucken, wie er so tickt und stellen uns einfach ein bisschen um und auf ihn ein. Und gemeinsam blicken wir einer wundervollen, spaßigen Zukunft entgegen. Wir sind wirklich verliebt. Und der Dicke hätte ihn auch toll gefunden.
Ich werde hier über Peanut berichten. Wie er sich entwickelt, was er so lernt und was er alles so kaputt macht. Nicht täglich – aber regelmässig. Wer also Lust hat, kann gerne hier mitlesen und über nette Kommentare freue ich mich natürlich auch.
Bis bald, ich geh jetzt mal eine Runde schlafen…Rechtschreibfehler werden übrigens korrigiert, sobald ich wieder geradeaus gucken kann.
Hier möchte ich übrigens einmal meinen beiden Kolleginnen Yvi und Carini danken! Ohne Euch wäre das alles nicht möglich.